Dienstag, 10. Dezember 2013

Off-Season 2013



Das war die Off-Season 2013


Seit meinem letzten Wettkampf in München sind nun knapp neun Wochen vergangen, in der Zeit haben mein Trainingsplan und ich getrennte Wege eingeschlagen. Sport nach Lust und Laune oder auch einfach mal nix machen stand auf dem Programm. In dieser Zeit, habe ich viele neue Sachen ausprobiert und neue Bewegungserfahrungen gesammelt.

Crossfit Box Augsburg
So habe ich z.B. an einem achtwöchigen Crossfit Basisworkshop teilgenommen. Hierzu besuchte ich die Rebook Crossfit Box Augsburg und lernte neben "richtigen" Kniebeugen, Kettlebell swings, Turkish get ups, Front und Back Squats, Olympisches Kreuzheben ... und nebenbei den Begriff Muskelkater neu zu definieren. 

Nachhaltig in Erinnerung blieb mir ein ganz besonderer WOD (Workout of the day). Am ende der Übungsstunde machen wir einen WOD bestehend aus wallball und squats. Ziel des WOD war es einen 5kg schweren Medizinball 3m hoch an die Wand zu werfen, aufzufangen und dann eine tiefe Kniebeuge zu machen. Das ganze für 30 Sekunden ohne Pause. Als kurze Erholung durften wir nach dem ersten Durchgang 10 Sekunden verschnaufen, bevor es an die anderen 11 Runden ging. Ich glaube ich hatte noch nie so Muskelkater in den Oberschenkeln und ich behaupte meine Beine sind eigentlich ganz gut trainiert. 

Danke für die Schmerzerfahrung Jaz!


An den Wochenenden zog es mich mit ein paar Leuten vom Team X-Sport Kastellaun back to the roots and to the woods. So waren wir in der Ehrbachklamm und im Baybachklamm zum trail running. Das hat super viel Spaß gemacht! Die Wege sind übrigens auch zum Wandern echte Klassiker, die jeder mal gegangen sein sollte. Etwas Trittsicherheit ist bei dem Wetter zu empfehlen. Die Wege sind von der Aussicht und der Lage einfach ein Traum. Also wer noch nicht da war, nix wie hin!!!





Hallenbad Aqua Fit Kastellaun
Natürlich hab ich auch noch normale Sachen wie Schwimmen, Radfahren und Laufen gemacht. Das absolute Highlight war eine Schwimmeinheit von 100 x 100 m. Hierfür hatten wir uns den letzten öffentlichen Schwimmtag im Hallenbad Kastellaun ausgesucht. Zu dritt gingen wir an den Start, Abgangzeit 02:00 Minuten. Nach 4,575 km spielte mein Magen nicht mehr mit und ich musste aussteigen. Nur Christian Sieben schwamm die 10km in 03:20 Stunden durch und wurde von uns zum "Aquaman" gekürt ("Aquaman sucks" I know :) 

Nochmal ein dickes Dankeschön an das Team vom Hallenbad Aqua Fit für die Verlängerung des Sportschwimmens. Ende 2014 kommen wir garantiert wieder für diese Einheit vorbei.

Hallenbad Aqua Fit Kastellaun - C7
Hallenbad Aqua Fit Kastellaun - Verpflegung 





Spinning Marathon
Als zweite verrückte Einheit der Off-Season, bestritt ich einen 4 Stunden Spinning Marathon im Gesundheitszentrum Hunsrück. Mit von der Partie war natürlich C7 der solche Events zu lieben scheint. Während ich in den vier Stunden brav den Anweisungen der Coachs folgte (hoch, runter, vor, zurück, leichter, schwerer) verfiel Christian öfter mal in einen Trittfrequenzwahn und strampelte mehrere Minuten was das Zeug hielt. Das sein Bike dabei nicht umkippte war wohl reines Glück. Nach vier Stunden und einer frischen Dusche folgte das Abschluss Nudel essen, bei dem wir die verbrannten Kohlenhydrate direkt wieder nachschieben konnten.

Auf diesem Weg ein Dankeschön an die Organisatoren und die Spinning Coachs des Gesundheitszentrum Hunsrück! Ihr habt das echt klasse gemacht ! Ich komme nächstes Jahr gerne wieder vorbei, vielleicht dann ja für fünf Stunden :)


Die restlichen Tage verbrachte ich entweder mit extrem Couching, extrem Relaxen oder mit Stabitraining. Jetzt mit knapp sieben Kilogramm mehr auf der Hüfte neigt sich die ruhige und schöne Zeit wieder dem Ende zu. Die Ziele für 2014 sind bereits klar definiert (DM Mitteldistanz, Kraichgau und EM Mitteldistanz, Wiesbaden), dort will ich versuchen eine Zielzeit unter 04:30:00 zu erzielen. (In Wiesbaden aufgrund des Streckenprofils darf es auch etwas langsamer sein). Aber auch in der Liga wird wieder angegriffen. An den Rennen in der 1.RTV werde ich wieder für den VfR Simmern an den Start gehen, hoffentlich mit mehr Erfolg als in dieser Saison.

Es geht also wieder los !

Wir sehen uns im Ziel

Donnerstag, 3. Oktober 2013

2. Festungslauf Koblenz

oder, Quäl dich du Sau, du bist noch nicht oben !!!


Donnerstag 03.10.2013, Deutsches Eck Koblenz 

Festungslauf Koblenz 2013 Start - Deutsches Eck (Sven Steffens)
Zum zweiten mal fand nun der Festungslauf in Koblenz statt. Gestartet wurde am Deutschen Eck bei traumhaften Wetter und kühlen 8°C Aussentemperatur. Einige der Starter sind diese kühlen Temperaturen wohl noch nicht gewohnt und trauten sich nur mit dicken Winterhandschuhen, Wollmützen und langen Laufklamotten an den Start. Gelaufen wurde in drei Wertungen: Laufen, Walking und Nordic Walking. Allen gemeinsam war die Strecke 8,45km lang und insgesamt 195 Höhenmeter mussten bis zum Ziel auf der Festung Ehrenbreitstein überwunden werden.

Festungslauf Koblenz 2013 Start - Deutsches Eck (Sven Steffens)

Für die 366 Läufer viel der Startschuss pünktlich um 11:00 Uhr. Die Spitzengruppe in der ich mich am Anfang noch befand, wollte es gleich wissen und lief den ersten Kilometer in 3:36,5 min/km an. Einer jedoch enteilte uns bereits auf dem ersten Kilometer und sollte von da an das Rennen ganz alleine von vorne bestimmen. 

2. Festungslauf Koblenz - Strecke
Kilometer 2: Ich halte noch den Kontakt zu einer neun Mann starken Gruppe. Wir laufen vom Deutschen Eck Richtung Oberwerth am Rheinufer entlang und halten das Tempo mit 3:39 min/km weiter hoch. Ich hatte hier bereits die leise Hoffnung das unser Tempo doch bitte etwas langsamer werden könne, denn sonst müsste ich die Gruppe ohne mich ziehen lassen.

Kilometer 3: Ich werde in der Gruppe nach hinten durchgereicht und versuche krampfhaft dranzubleiben. Mein Tempo von 3:47 min/km ist aber deutlich zu langsam und mein Abstand wird immer größer. Mein letzter Hoffnungsschimmer ist, dass ich nicht der einzige bin, der das Tempo nicht mehr halten kann und tatsächlich lassen sich drei weitere Läufer zusammen mit mir aus der Spitzengruppe zurückfallen.

Kilometer 4: Ein Läufer vom SRL Triathlon Koblenz zieht von hinten an mir vorbei. Das kann ich mir natürlich nicht gefallen lassen und versuche an im dran zu bleiben. Wir laufen jetzt die ersten wirklichen Höhenmeter auf die Pfaffendorferbrücke zu. Hier kann ich Boden gut machen und zu ihm aufschließen. Auf Mitte der Brücke bei Kilometer 5,5 ziehe ich dann an ihm vorbei und kann den Abstand bis Kilometer 7 weiter ausbauen.

2. Festungslauf Koblenz - Höhenprofil
Dann kam die erwartete 180° Kurve, die uns von der Hauptstraße auf die Festungs-straße hoch zur Festung Ehrenbreitstein führte. Es waren zwar nur knapp 900 Meter, aber die hatten es in sich!
Mit einem gefühlten Puls von über 200 Schlägen pro Minuten lief ich den Berg hoch und konnte noch einen Läufer überholen. Die weiter vorne laufenden Sportler hatte ich zwar im Visier konnte aber aufgrund der Steigung keinen Boden mehr gut machen. Ich kämpfte auf den letzten Metern mit dem Gedanken "Ab jetzt gehst du! Das hier geht nicht mehr. Es ist viel zu steil zum hoch laufen!" Aber dafür quäle ich mich doch viel zu gerne, also "lief" (Tempo 07:04 min/km) ich weiter. Dann kam plötzlich der Punkt an dem ich ging. Aber nicht weiter als zwei Schritte. Denn dann sah ich schon den Zielkanal und ich tankte neue Kraft und so lief ich unter Schmerzen nochmal an.

Überglücklich und total zerstört lief ich die letzten Meter über den Innenhof der Festung auf den Zielbogen zu. Nach 34:07 Minuten war das Rennen und die Schmerzen dann endlich vorbei und ich legte mich erschöpft an die Seitenbegrenzung der Zielzone.


Festungslauf Koblenz 2013 Start - Deutsches Eck (Sven Steffens)
Mit der Zeit von 34:07 belegte ich in der Gesamtwertung Platz 8. und in der Altersklasse SEN30M (Senioren .... Hallo !!! Geht's noch ???) den 2. Platz. Gewonnen hat das Rennen ein Berliner mit Wurzeln in Lahnstein, der rein zufällig auf Urlaub in Koblenz war. Sebastian Dennis von der LG Nord Berlin stellte mit einer Zeit von 29:35 einen neuen Streckenrekord auf und legte somit einen souveränen Start-Zielsieg hin. Zweiter wurde der Vorjahressieger Uwe Honsdorf von der TUS Rot-Weiß Koblenz mit einer Zeit von 32:32 Minuten. 


Dienstag, 1. Oktober 2013

11. Griesson – de Beukelaer Stadtlauf Polch powered by münz sportkonzept.

Sonntag, 29. September 2013,  leicht bewölkt und knapp 13°C warm, perfektes Wetter zum laufen. In Berlin war gerade beim 40. BMW BERLIN-MARATHON  durch Willson Kipsang ein neuer Weltrekord aufgestellt worden. Er unterbot die alte Bestmarke, die seinem Landsmann Patrick Makau 2011 ebenfalls in Berlin gelaufen war (2:03:38), um 15 Sekunden. Damit war die Lust zum laufen bei mir geweckt und so fuhr ich gut gelaunt nach Polch zum 10km TUC Hauptlauf des 11. Stadtlaufs ins Polch.

Zielbogen beim 11.Griesson - de Beukelaer Lauf PolchDas Rennen beim 11. Griesson – de Beukelaer Stadtlauf Polch ist traditionell in zwei Gruppen unterteilt. In der ersten Gruppe starten alle Läufer, die 10 km unter 42 Minuten laufen können. In der zweiten Gruppe starten alle anderen Sportler. Neben den beiden TUC Hauptläufen fanden aber noch jede menge andere Läufe über die unterschiedlichsten Distanzen statt (Prinzen-Rolle Schülerlauf, 5km Leicht & Cross Jedermannlauf, DeBeukelaer Walking & Nordic Walking und der Griesson Bambini Lauf). So das über den Tag verteilt über 1.300 Sportler in allen Altersklassen an den Start gingen. 

Start TUC Hauptlauf beim 11.Griesson - de Beukelaer Lauf Polch


Beim TUC Hauptlauf über 10 km gingen an diesem Tag über 350 Männer und Frauen an den Start.











Läufer beim 11.Griesson - de Beukelaer Lauf PolchIch hatte mir für das Rennen nichts besonderes vorgenommen. Aus der Off-Session heraus läuft man nun mal keine Bestzeiten mehr und daher gab ich dem Lauf das Motto "genießen statt Bestzeiten jagen". Nach dem einlaufen und warm-up stand ich dann in der zweiten Startreihe, als der Startschuss fiel und ich ließ das Hauptfeld mit einem geschätzten 3:20 min/km Schnitt ziehen. 



Gelaufen wurde auf einem Stadtkurs rund durch Polch. Pro Runde legten wir knapp 1,5km zurück, so das am Ende 6 Laufrunden und ein Spurtkilometer zu laufen waren. Dabei mussten wir sage und schreibe 18 Höhenmeter überwinden. Quasi eine nahezu flache Strecke die schnelle Zeiten garantiert.

Sven Steffens beim 11.Griesson - de Beukelaer Lauf Polch
Nach der ersten Runde wurde es mir dann jedoch zu blöd. In Berlin wurde ein neuer Weltrekord aufgestellt und auch hier waren Top Lauf-bedingungen, also warum nochmal trödelte ich auf der Strecke rum ??? 

Von da an legte ich den Schalter um und nahm Tempo auf. Am ende sollte ich mich bei einem Schnitt von 3:56 min/km einpendeln. Ab jetzt begann die Jagd nach Plätzen. Pro Runde überholte ich mindestens zwei Läufer und konnte so, die am Anfang verlorenen Plätze wieder gut machen.


Auf dem letzten Kilometer der Rennstrecke kämpfte ich mich an die letzten Läufer heran. Nummer ein schnappte ich mir knapp 600 Meter vor dem Ziel.





Sven Steffens - Zielsprint beim 11.Griesson - de Beukelaer Lauf Polch


Nun arbeitete ich mich auf den letzten Metern an Nummer zwei heran und lief zusammen mit ihm in den Zielkanal ein. Knapp 50 Meter vor dem Ziel eröffnete ich dann meine letzte Attacke. Ich beschleunigte und zog an ihm vorbei, den Blick starr nach vorne auf den nächsten Läufer gerichtet.


Auf den letzten Metern gaben wir jetzt nochmal alles, denn niemand von uns wollte sich geschlagen geben.








Sven Steffens - Zielsprint beim 11.Griesson - de Beukelaer Lauf Polch
Für den dritten Läufe reichte es dann aber leider nicht mehr und so lief ich knapp drei Schritte hinter ihm ins Ziel ein. 
(Aber Angst hatte er, es sieht zumindest auf dem Bild so aus :)


Am ende sollten wir alle drei mit der selben Zielzeit in der Ergebnisliste aufgeführt werden.


Das Rennen in der TUC Hauptklasse gewann an diesem Tag Christian Schmitz von der LG Maifeld Pellenz mit einer Zeit von 31:56. Knapp zwei Minuten später überquerte Andreas Knopp von Running@1&1 als zweiter das Ziel. Ich wurde mit einer netto Zeit von 39:04 Minuten 13 (zeitgleich mit dem 12. und 14.). In der Altersklasse AK30 belegte ich für das TEAM ERDINGER ALKOHOLFREI den 3. Platz.




Für mich heißt es jetzt wieder Füße hochlegen und ab und an mal trainieren. Am 03. Oktober geh ich dann beim 2. Festungslauf in Koblenz wieder an den Start. Mal schauen was da so geht.

Montag, 23. September 2013

21. Rhein-Ahr-Triathlon

Am 15.09.2013 ging es zum letzten Rennen der 1.RTV Liga nach Remagen. Hier ging es um alles oder nichts, denn von unserem Ergebnis an diesem Tag hing der Verbleib in der 1.RTV Liga ab. Aktuell waren wir Tabellenletzter mit nur einem Punkt Abstand auf das Team vom DJK Dudweiler. Wir (Christian Sieben, Stefan Scherer, Holger Michels, Joachim Wölke und ich) mussten also alles geben, um die Liga zu halten.

Der Start in Remagen ist wie in Mainz, etwas besonderes. Da wir im Rhein geschwommen sind, ist aufgrund der starken Strömung die Strecke länger und zum es gibt keinen Wasserstart. Die Strömung würde uns bei einem Wasserstart einfach wegtreiben und so starteten wir von einer Fähre gut 2,2km entfernt vom Schwimmausstieg, mitten auf dem Rhein. 



Ich hatte mich mit Holger in der letzten Reihe aufgestellt und nach dem Startsignal sprangen wir in die Fluten. Ich hatte an diesem Tag ein gutes Gefühl im Wasser und hielt mich links nahe am Ufer, da ich hoffte die Strömung sei dort etwas schneller. Ich kam gut durch und zog an manch einem anderen Schwimmer vorbei. Nach 21:37 Minuten hatte ich die 2,2km lange Schwimmstrecke beendet und wurde von helfenden Händen aus dem Wasser gezogen. Dann ging es im Laufschritt, die knapp 600m vom Schwimmausstieg zur Wechselzone, in der auf die Räder gewechselt wurde. Und hier traf mich fast der Schlag! Mein gutes Gefühl vom Schwimmen wurde auf einen Schlag zerstört. Denn in der Wechselzone waren bereits Stefan und Joachim am Wechseln, Christian war sogar schon weg. Normal war das nicht und so beeilte ich mich um den drei VfR'lern so schnell wie möglich hinterher zu kommen.

Nach knapp 5km konnte ich dann zu Stefan und Joachim aufschließen und nach 2 weiteren Kilometern sogar an ihnen vorbei ziehen. Im weiteren Rennverlauf überholte ich weiter fleißig und fuhr zum teil, mit einer Spitzengeschwindigkeit von 66,6km/h durch die Gegend. Die 44km lange Radstrecke war in zwei Runden unterteilt, auf der es insgesamt 595 Höhenmeter zu überwinden galt.  Irgendwie hatte ich mich hier müde gemacht, denn bei Minute 45 kam auf einmal Stefan von hinten an mir vorbei geflogen und schrie mich an, ich solle sein Tempo aufnehmen und dranbleiben. Aber keine Chance nach einem kurzen Kraftakt musste ich ihn ziehen lassen. Ich hatte an diesem Tag einfach keine Kraft, um an ihm dran zu bleiben und so ging es zurück nach Remagen und in die Wechselzone.

Der abschließende 10km Lauf verlief eigentlich flach am Rheinufer, nur mit einer kleinen Kuppe am Wendepunkt bei der man knapp 15 Höhenmeter erklimmen musste. Eigentlich eine sehr schnelle Strecke und im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich entschärft. Aber auch hier sollte es nicht so laufen wie ich es mir im Vorfeld ausgemalt hatte. Bis Kilometer 4 oder 5 brauchte ich, um wieder mit Stefan gleichzuziehen aber ich konnte nicht vorbeiziehen. Meine Beine waren schwer und ohne Kraft, der Kopf müde und nicht bereit über die Schmerzgrenze hinaus zugehen. Dann kamen noch Krämpfe im rechten Oberschenkel dazu und so musste ich Stefan wieder ziehen lassen. So beendete ich nach 02:24:48 als gesamt 160. das Rennen nur 12 Sekunden hinter Stefan. Nachdem ich die Ziellinie überquerte, fiel ich in die nächstbeste Ecke des Zielbereichs, erschöpft und völlig zerstört.

Das war einfach nicht mein Tag gewesen. Bereits beim Schwimmen konnte ich nur als 290. das Wasser verlassen und dann auf dem Rad die starke Leistung der vergangenen Saison nicht bringen. Der Lauf hielt sich in Grenzen, war aber auch nicht wirklich eine Bestleistung. Die Saison mit ihren über 15 Wettkämpfen scheint ihren Tribut zu fordern und so kann ich jetzt beruhigt in die Off-Season starten, um meinem Körper und vor allem meinem Kopf mal ruhe zu gönnen.

Aber das Gute des Tages war, dass wir den Abstieg verhindert haben! Meine Leistung war an diesem Tag vielleicht nicht die beste, aber das Team hat sein Ziel erreicht. Damit bleibt das Triathlon Team des VfR-Simmern auch im Jahr 2014 Erstklassig.

Montag, 16. September 2013

münz extrem Kannenbäckerlauf

Am 08.09.2013 hat mich mal wieder das Cross-/Hindernisslauf Fieber gepackt!
Wer mich kennt, weiß dass ich mich ab und zu beim Sport auch gerne mal dreckig mache oder mich über, unter und durch Hindernisse quäle. Nach einer erfolgreichen Triathlon Saison, war es nun endlich mal wieder an der Zeit und deshalb hat es mich in den WW verschlagen.

Es ging nach Höhr-Grenzhausen um von dort im Rahmen des münz extrem Kannenbäckerlaufs nach Ransbach-Baumbach zu laufen. Aber da das viel zu einfach ist, wurden auf die anspruchsvolle Trailstrecke noch 14 Hindernisse aufgebaut, die es schnellstmöglich zu überwinden galt. Hier warteten unter anderem so Hindernisse wie die "Westerwälder Wand", Strohballenberge oder auch mal ein Bach. Quasi ein kleiner Strongman Run nur nicht in der Eifel sondern im Westerwald.



Das Streckenprofil war das Salz in der Suppe. Die Hindernisse waren nicht so schwierig wie erwartet und so konnten wir richtig Tempo machen. Wenn da nicht diese steilen Anstiege gewesen wären...... 





Gestartet wurde in 4er Gruppen mit 10sec Zeitversatz. Damit sollte verhindert werden, dass zu viele Sportler an den Hindernissen warten müssen. Da ich in der 4. Startgruppe an den Start ging, hatte ich dieses Problem jedoch gleich ausgeschlossen und so konnte ich mich auf das Überholen konzentrieren. Bereits nach 3 Kilometern war ich auf Position vier und näherte mich Schritt für Schritt den beiden Läufern auf 3 und 2. Bei Kilometer acht hatte ich sie dann auch gestellt und durchquerte mit ihnen zusammen das strömende Wasserhindernis, den Bach. Leider konnte ich am Berg das Tempo nicht mehr halten und musste Sie wieder ziehen lassen.

Im weiteren Rennverlauf konnte ich immer mal wieder an die Position drei heran laufen, aber nie an dem Sportler vorbei ziehen. Zwei Kilometer vor dem Ziel verließen mich dann meine Kräfte und ich musste die anderen ziehen lassen und so begnügte ich mich damit, Rang vier zu verteidigen. Auf den letzten 100 m hatte der Veranstalter dann nochmal vier "Hindernisse" für uns aufgebaut. Einmal mussten wir die Treppen an einer Häuserfront ablaufen, dann unter einem Bauzaun drunter durch kriechen, durch ein Wasserbecken laufen und zum guten Schluss noch über einen Reifenstapel klettern, bevor es ins Ziel ging.

Nach 01:06:36 überquerte ich 17 sec nach dem dritten das Ziel. Somit konnte ich den Platz vier mit über einer Minute Vorsprung ins Ziel retten. In der AK belegte ich einen glücklichen 2. Platz. Jetzt wird es Zeit, dass die Saison sich dem Ende zuneigt, denn so ausgebrannt und müde wie nach diesem Lauf war ich schon lange nicht mehr. Aber noch ist nicht aller Tage Abend und jetzt warten nur noch 3 Wettkämpfe vor der Off-Season auf mich.

Sonntag, 18. August 2013

Deutsche Meisterschaften Cross Tritahlon - Olympische Distanz




Gestern ging es für mich mit beladenem Auto mal wieder zu einem Wettkampf. Nach gerade mal zwei Wochen Erholung, stieg  ich nach der Challenge Roth mit den Vorbereitungen für das Rennen in der Eifel wieder ein und bereitete mich gezielt auf dieses Crossrennen vor. Letztes Jahr wurde ich in der Eifel Vize-Rheinland Pfalz Meister der Altersklasse 30ig und diesen Titel wollte ich dieses Jahr verteidigen.

Bild von Jens Roth bereitgestellt.
In Schalkenmehren angekommen, bereitete ich die Wechselzone vor und machte mich mit dem neu gestalteten Wechselbereich vertraut. Dieser wurde aus Platz gründen noch weiter vom Maarbad entfernt aufgebaut und sollte für über 400 Athleten Platz bieten. Des weiteren gab es dieses Jahr ähnlich wie beim Mittelmosel-Triathlon, eine Brücke an der sich die Rad- und die Laufstrecke kreuzten. Der Anblick bei der ersten Begehung versprach nichts gutes, sau steil das Ding! Nachdem ich alles gesehen hatte und wusste wo ich nach der jeweiligen Sportart rein und raus wechseln sollte, ging ich ins Maarbad zum RTL Radio live Interview mit Jens Roth und Marc Pschebizin. Jens war vor kurzen Altersklassen Amateurweltmeister im Cross Triathlon geworden und galt als großer Favorit auf die Krone des deutschen Meisters.

Bild von Christian Sieben bereitgestellt
Kurz vor dem Start ging ich nochmal in die Wechselzone um meine restlichen Klamotten abzulegen, als plötzlich der komplette Fahrradständer mit knapp 150 MTB's durch einen Windstoß umkippte. Der Start wurde um ein paar Minuten verschoben und wir räumten unsere Räder auf einen anderen Ständer. Dann ging es ohne Neo zum Start, aufgrund der hohen Wassertemperaturen von ca. 21°C hatte die Wettkampfleitung beschlossen, dass es zu warm ist um mit Neo zu schwimmen. Außerdem waren es ja schließlich die deutschen Meisterschaften und da sollte dann auch der Beste aus allen drei Disziplinen gewinnen und nicht einer der nur mir Neo schnell schwimmen kann.

Bild von EIFELBIKE bereitgestellt
Als der Startschuss fiel, ging vor den 2000 Zuschauern der Kampf um die besten Plätze los. Von den knapp 150 gemeldeten Sportlern stürzten sich 128 in die Fluten und schwammen 350m hinaus ins Schalkenmehrener Maar um an einer Boje wieder zu wenden und dann zurück zum Maarbad zu schwimmen. Dort angekommen, halfen einem zwei kräftige Ordner am Schwimmausstieg aus dem Wasser und dann ging es nach einem kurzen Landgang (ca. 50m) wieder zur Boje raus. Nach 1500m schwimmen kam ich nach 27:13 auf Rang 38 liegend aus dem Wasser und lief Richtung Wechselzone. Jens Roth war da bereits als Führender mit einem Vorsprung von 07:23 min vor mir auf der Radstrecke unterwegs. Der Wechsel gelang mir relativ zügig und so konnte ich den zweiten Teil in Angriff nehmen.

Der Radstrecke, wie immer meine schwache Disziplin, hatte ich dieses Jahr in der Vorbereitung mehr Aufmerksamkeit gewidmet.  Zweimal war ich in den letzten Wochen die Strecke abgefahren und kannte daher jede Kurve und jede Steigung wie aus dem Effeff. Die Radstrecke bestand aus zwei Runden a 16km mit ca. 425 Höhenmetern pro Runde. Klingt erst mal nicht wild, aber wenn man richtig Gas gibt brennt jeder Meter wie Feuer in den Beinen. Meine Position konnte ich wie zu erwarten war, nicht halten und wurde auf Rang 42 durchgereicht. Aber das Rennen wird ja bekanntlicher weise erst beim Laufen entschieden, daher machte ich mir während des Radrennens darüber keine Gedanken. Auf dem staubigen Untergrund kam ich dennoch sehr gut vorwärts und konnte mich an einer fünf Mann starken Radgruppe festbeißen. Nach 01:34:43 war die Radstrecke dann auch schon beendet und ich wechselte auf Postion 42 liegend zum laufen.



Auf meiner Paradedisziplin konnte ich wie immer die Jagd aufnehmen und sammelte nach und nach die Sportler vor mir auf der Stecke ein. Auf der ersten Runde kam mir dann Jens Roth gehend entgegen. Im kurzen Gespräch erfuhr ich das er disqualifiziert wurde !!! Warum fragte ich noch, konnte die Antwort aber nicht mehr hören, da ich weitergelaufen war. Es mussten drei Runden a 3,2 km gelaufen werden, der erste Teil war ein richtiger Crosslauf über schräge Wiesenpassagen und über die eben erwähnte Brücke, der zweite Teil verlief über Teer und war daher deutlich schneller und besser zu laufen. Für die bereits ermüdeten Oberschenkel waren die steilen Anstiege in den Wiesenhängen eine wahre Freude. Als ich Kilometer 4 erreichte, lief bereits der Sieger und damit deutsche Meister Lars Erick Fricke vom AC Apolda ins Ziel. Er gewann das Rennen mit einer Gesamtzeit von 02:16:52 knapp vor Malte Plappert vom Tri-Team Heuchelberg. Für mich hieß es aber weiterlaufen und vor allem weiter kämpfen, denn jeden den ich jetzt noch überholen konnte, würde sich in der Ergebnisliste hinter mir wieder finden.

Nach 40:02 min beendet ich als 22. den lauf und finishte damit den VCT 2013 in einer Gesamtzeit von 02:41:59 als 31.in der Gesamtwertung.

1. Platz Rheinland-Pfalz Cross Triathlon AK30 Urkunde
In der Wertung zur deutschen Meisterschaft belegte ich mit der Zeit Rand 23. und in meiner Altersklasse, der AK30 den 4. Platz.

In der Wertung zur Rheinland-Pfalz Meisterschaft erreichte ich den 4. Gesamtplatz und in meiner Altersklasse den 1. Platz und wurde Rheinland-Pfalz Meister im Cross Triathlon 2013


Für mich geht es jetzt langsam dem Ende der Triathlon Saison entgegen. Am 15. September werde ich nochmal in der 1.RTV Liga an den Start gehen und dann war es das mit Triathlon für das Jahr 2013. Aber wie bekannt ist, ist nach der Saison vor der Saison und ich hab ja noch einige andere Rennen vor mir. Mir wird also bestimmt nicht langweilig. Ich halte euch auf dem laufenden!

1. Platz Rheinland-Pfalz Cross Triathlon AK30

Sonntag, 21. Juli 2013

Challenge Roth 2013

Mein längster ganzer Tag


Mein Abenteuer Challenge Roth begann am Freitag dem 12.Juli. Im Konvoi fuhren Christian Sieben, Nina und ich mit der kompletten Ausrüstung und Koffern für den anschließenden Urlaub Richtung Nürnberg über die A6. Nach gut 3 1/2 Stunden fahrt, kamen wir in Roth am Expo Gelände des Triathlon Parks an und stellten dort unsere Autos ab, um unsere Startunterlagen abzuholen.

Nach einem kurzen Boxenstop bei Thorsten Neuls von DEXTRO Energy ging es über das Messegelände. Für den Anreisetag hatten wir uns vorgenommen Neuheiten zu bestaunen, Giveaways an den Herstellerständen abzugreifen und alte und neue Bekannte zu treffen. Anschließend ging es nach Hilpoltstein ins Hotel. Naja, nicht direkt nach Hilpoltstein. Wie sich herausstellte war unser Hotel im Bezirk K und damit nicht im Ort sondern etwas außerhalb, es war aber immer noch nahe genug, um schnell mit dem Auto überall hinzukommen. Und so ging es am Abend wieder zurück nach Roth, um Nudeln zu essen und an der Eröffnungsfeier teilzunehmen, naja sagen wir anwesend zu sein. Das Essen hat uns an diesem Abend mehr gefesselt als die Party. Da die Nudeln an diesem Tag in Roth wohl Mangelware waren, gab es nach der Pasta als Nachtisch noch einen Döner.

Der Samstag, begann sehr entspannt bei einem gemütlichen Team-Frühstück mit allen Startern und Lebenspartnern der im Hotel untergebrachten Tri-Friends. Nach einem kurzen Entspannungskakao ging es dann zur letzten Trainingseinheit vor dem Rennen. Ein Koppeltraining Richtung Solarer Berg. Auf dem Plan standen 20km Rennrad mit 3x 1min max Speed und einem anschließenden lockeren Koppellauf über 3km. Christian und ich machten diese Radeinheit zusammen, um gemeinsam Druck auf dem Rad aufbauen zu können und so rasten wir Richtung Roth. Am Solarer Berg fuhren wir zum ersten mal den wohl berühmtesten Abschnitt des Rother Rennens und konnten uns zu dem Zeitpunkt noch nicht vorstellen, was uns nur einen Tag später genau dort erwarten sollte. 

Am Nachmittag ging es an den Schwimmstart zum Check-In der Fahrräder. Hierbei hatten wir auch die Gelegenheit, uns die Wechselzone genauer anzuschauen und uns die Laufwege einzuprägen. Hier erhielten wir einen ersten Eindruck, von dem was uns am nächsten Tag erwarten sollte. Anschließend ging es wieder zum Messegelände nach Roth. Leute treffen, Souvenirs kaufen und natürlich Essen. Gegen Abend gingen wir mit einem Teil des Teams, nach einem kurzen Zwischenstopp bei einem Imbiss, in eine Pizzeria um vor dem Rennen nochmal richtig Kohlenhydrate zu Bunkern. Mit vollem Bauch, ging es dann zurück ins Hotel, um die letzten Vorbereitungen abzuschließen und früh schlafen zu gehen.  

Sonntag RACE DAY
Der Tag begann um 4:00 Uhr morgens. Nach einem ausgewogenem Frühstück ging es an den Main-Donau Kanal in dem das Schwimmen stattfand. Es starteten 16 Startgruppen, die erste mit den Profis um 06:30, ich war in Startgruppe 9 eingeteilt und startete um 07:25h als vorletzter Tri-Friend. Somit hatte ich an diesem Tag genug Leute zum überholen vor mir auf der Strecke.

Die ersten Profis verließen den Kanal bereits als ich mich um 07:20h für meinen Start vorbereitete. Fünf Minuten später, war das Rennen und mein erster längster ganzer Tag auch für mich offiziell eröffnet. 3,8km Freiwasser schwimmen, 180km Radfahren und 42,192km Laufen lagen jetzt noch zwischen mir und meinem großen Ziel, dem SUB10 Finish. Das Wetter war sonnig, das Wasser ca. 22°C warm und so arbeitete ich mich Armzug für Armzug im Neoprenanzug den Main-Donau Kanal entlang Richtung erstem Wendepunkt. Vor dort ging es zurück Richtung Start und entlang unzähliger Menschenmengen, die das Schwimmen als Auftakt des Rennens hautnah mitverfolgen wollten. Laut Veranstalter waren Sonntags übrigens über 240.000 Menschen an den Strecken rings um Roth, um die Athleten anzufeuern.

Nach 01:05:12 kam ich dann nach offiziell 3,8km aus dem Wasser. Bei der Auswertung meiner GPS Uhr musste ich mit erschrecken feststellen, das ich wohl mehrere Schlenker geschwommen bin. So 100%ig würde ich mich auf diese Daten aber doch nicht verlassen. Zickzack schwimmen ok, aber einmal im Gegenverkehr schwimmen, hm... daran kann ich mich nicht erinnern. Laut GPS soll ich übrigens 4,23km geschwommen sein :)

Nachdem mir freundliche Helfer aus dem Kanal geholfen hatten, ging es im Laufschritt zum Wechselzelt. Unterwegs musste ich noch schnell den Wechselbeutel für den Neo aufnehmen und dann ging es im gewohnten Triathlon-Sprint Tempo aus der schwarzen Pelle raus und rauf auf die Radstrecke.

Hier galt es 180km auf zwei Runden à 90km zu fahren. Gemäß Streckenbeschreibung erwarteten uns auf dieser Strecke 1.500 Höhenmeter und mehrere Stimmungsnester wie zum Beispiel Greding oder den Solarer Berg in Hilpoltstein. Der "Magic Moment - Solar Hill" ist das Markenzeichen der Challenge Roth und macht dieses Rennen durch seine atemberaubende Stimmung und einmalige Atmosphäre in der ganzen Welt berühmt und so einmalig.

Die Radstrecke ging ich genau nach Plan an. Im Vorfeld hatte ich mit meinem Coach die Marschrichtung für das Rennen besprochen und so hatten wir für das Radfahren festgelegt, das ich mich auf dem Rad bei 200-210 Watt bewegen sollte. Bei den Bergen und Stimmungsnestern sollte ich verstärkt auf die Wattwerte achten, da die Zuschauer am Streckenrand uns Athleten die
Berge hoch peitschen würden. Und so arbeitete ich Kilometer für Kilometer der Stecke nach Plan ab. Nach knapp 70km kam ich dann auch zum ersten mal in Hilpoltstein an. Hier erwartete mich der Solarer Berg. Der Berg, der Triathletenherzen höher schlagen lässt und einen für jede verregnete Trainingseinheit 1.000 fach entschädigen sollte. 

Bereits als ich unten um die Kurve fuhr, gingen mir die Nackenhaare hoch knapp 40.000 Menschen drängten sich auf kleinstem Raum direkt am Streckenrand und feuerten die Athleten diesen Berg hoch an, wahrlich ein Magischer Triathlon Moment. Da vor mir eine etwas langsamerer Radgruppe war und überholen auf diesem Streckenabschnitt so gut wie unmöglich war, genoss ich die Fahrt hoch und saugte soviel positive Atmosphäre wie nur möglich in mich auf. Es war der reine Wahnsinn, so was hatte ich bisher nur bei der Tour de France im Fernsehen gesehen und jetzt erlebte ich es live und mitten drin. HAMMER !!! Ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment zurück denke.

Mit einem Grinsen im Gesicht fuhr ich weiter und konnte nach 05:06:22 die 180km als erledigt abhacken. Mit einer solchen Zeit hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet. Das ist ein Schnitt von knapp 35 km/h auf 180km Streckenlänge. Mein Plan SUB10 schien aufzugehen, jetzt musste ich nur noch einen Marathon unter 03:47:00 laufen. Es schien möglich zu sein...

Marathon 42,192 km laufen, der Weltrekord liegt bei 02:03:38, 2011 gelaufen in Berlin durch Patrick Makau Musyoki. Profi Triathleten laufen diese Strecke nach dem Schwimmen und Radfahren noch in unter 02:50:00, ich hatte jetzt nur noch 03:47:00 bis zu meinem ersten Langdistanz Finish. Zeit genug um den Traum des SUB10 Finish zu erfüllen und so ging ich die ersten Kilometer mit 4:50 min/km an. Im laufe des Tages, war das Wetter zum leid der Läufer immer besser geworden. An der Laufstrecke am Kanal stand die Luft und Lufttemperaturen um die 25-28°C machten das Laufen nicht gerade leichter.

Auf der Strecke begegneten mir nach Linda, die ich bereits auf der Radstrecke getroffen hatte, die anderen Teammitglieder der Tri-Friends. In den kurzen Momenten wurden schnell Informationen ausgetauscht und danach wieder auf Tunnelblick geschaltet. Für mich liefen die 42,192km ganz gut. Ich trank an jedem Verpflegungsstand Cola und nahm an jedem zweiten ein Gel zu mir, um mir verlorene Energie und Flüssigkeit wieder zuzuführen. Die Versorgung durch die Streckenposten war echt genial, neben Gels und Cola gab es noch Wasser, Isotonische Sportgetränke, Obst, Riegel und sogar klare Brühe. Aber gerade Wasser war an diesem Tag ein wichtiger Schlüssel für den Erfolg. Gefühlte 20 Liter Wasser schüttete ich mir zur Kühlung meines Körpers wegen der Hitze über Kopf, Arme, Brust und Rücken. Ohne diese Zusatzkühlung wäre bereits nach dem Halbmarathon für mich Schluss gewesen.

In der Zwischenzeit waren die Profis sowie die schnellsten Starter des Tages im Ziel eingelaufen und wurden in der DATEV Arena von unzähligen Zuschauern würdig in Empfang genommen. Das Männer Rennen gewann der Wahl-Luxemburger Dirk Bockel in 07:52:01 vor dem Titelverteidiger James Cunname aus Südafrika. Bei den Frauen kamen während ich noch lief, die Schweizerin Caroline Steffen in 08:40:35 und die Niederländerin Yvonne van Vlerken als zweite im Ziel an.

Mein angepeilte Renntempo von 04:50 min/km konnte ich bis zur Hälfte der Rennstrecke ganz gut halten, entschied mich dann aber auf Rat meines Coachs dazu, dass Tempo auf 05:10 min/km zu verlangsamen. Schließlich wollte ich mein SUB10 Ziel nicht durch eine Wanderpause auf der Marathonstrecke in Gefahr bringen. Zwischen Kilometer 27 und 31 quälte ich mich dann mit Seitenstechen über die Strecke und kämpfte mich Stück für Stück Richtung Roth und damit Richtung Ziel.

Auf dem Weg zum Ziel überholte ich noch den einen oder anderen Sportler und bog gegen Ende zu derr Ehrenrunde am Rohter Markplatz ab.

Jetzt knapp 2 Kilometer vor dem Ziel machten sich dann doch noch erste Krämpfe in meinen Füßen bemerkbar. Zeit zum dehnen nahm ich mir jedoch keine, sondern versuchte die Füße beim Laufen zu lockern und so den Krämpfen entgegenzuwirken. Mein Plan ging auf und nach knapp 03:28:00 betrat ich den Zielkanal am Tri-Park in Roth. Hier standen wieder einmal Jörg und Hannes die mich bereits des öfteren an der Strecke angefeuert hatten und riefen mir schon Glückwünsche für das tolle Rennen zu. Alle anderen Freunde warteten in der DATEV Arena auf unseren Zeileinlauf und nach 03:30:17 war es dann auch endlich für mich soweit. Ich überquerte in einer Gesamtzeit von 09:46:36 die Ziellinie und war damit ein SUB10 Triathlet. 


WOW !!! Was ein Gefühl! Den Tränen nahe, warf ich nochmal einen Blick zurück in die Arena um diesen Moment aufzusaugen und für später abzuspeichern. Das sind die Momente für die man sich im Winter quält. Für die man am Wochenende um 06:00 Uhr aufsteht um Radfahren zu gehen oder abends um 20:00h noch einmal Laufen geht. Die unschönen Tage und Momente gehen - aber der Stolz, den man beim Überschreiten der Ziellinie erlebt, der bleibt für immer !!!


Mit einer Gesamtzeit von 09:46:36 belegte ich am Ende den 221. Platz von 3407 Einzelstartern und in meiner Altersklasse den 67. Platz. In der Wertung zu den deutschen Meisterschaften über die Triathlon Langdistanz erreichte ich mit der Zeit den 122. Platz in der Gesamtwertung und den 38. Platz in der Altersklasse 30-34.
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Samstag, 20. Juli 2013

Honiglauf Horn

 Letzter Härtetest vor der Challenge Roth


Am 06.Juli, genau eine Woche vor meinem Triathlon Langdistanzdebüt fand der Honiglauf in Horn statt. Für uns Triathleten stand an diesem Tag neben dem Radfahren die Teilnahme am 10km Lauf in Horn natürlich im Trainingsplan, denn wo kann man schon besser und härter Trainieren als unter richtigen Wettkampfbedingungen.

So fuhren wir von Kastellaun mit dem Rad nach Horn und meldeten uns dort für den 10km Volkslauf Lauf an. Mit der Startnummer in der Beintasche ging es dann, nach dem 3km Schüler-Lauf U10-U16 an dem unser jüngstes Tri-Friends Mitglied erfolgreich teilgenommen hatte (Fabio Michels 3.Platz gesamt, 1. Platz AK ) wieder auf die Radstrecke, um vor dem eigentlichen Lauf noch einige Kilometer zu sammeln. Nach 80km und zwei sehr schönen und schnellen Intervallen im zweier Verfolgungszeitradfahren ging es dann für uns in Horn ans eingemachte.

Das Starterfeld über die 10km Strecke war überaus gut, wenn nicht hervorragend besetzt. Neben dem lokal Matador Christian Rötsch, waren auch drei Kenianer am Start Biwott Sammy, Kaino Patrick und Biwott Gladys die alle drei für TaquitoscantinayBar Koble an den Start gingen. Damit war bereits vor dem Start klar, an wen das Sieger-Honigglas gehen würde. Für die Tri-Friends gingen Wendling Thomas, Michels Holger, Lettau Fred, Sieben Christian, Klockner Margit, Kemmer Linda und natürlich ich an den Start, Ziel letzte Tempohärte vor Roth zu sammeln.

Das Rennen begann gleich mit einem richtigen Paukenschlag. Nach dem Start bildete sich auf den ersten 50m eine kleine Gruppe die versuchte mit den zwei männlichen Kenianern Schritt zu halten, aber bereits nach dem Ortsschild von Horn zeigte sich, das diese beiden Jungs ihresgleichen auf dem Hunsrück vergeblich suchten. Schritt für Schritt vergrößerte sich Ihr Vorsprung auf das Verfolgerfeld und so machten die beiden auf den kommenden 8km Platz eins unter sich aus.

Ich schlug mich zu der Zeit noch ungefähr auf Rang 10 liegend durch und versuchte das Tempo gleichmäßig hoch zu halten. Aber lange sollte ich diesen Platz nicht inne haben, denn es waren noch einige Laufexperten wie zum Beispiel Peter Christ vom X-Sport Kastellaun in meinem Windschatten. Und so kam es wie es kommen musste, die Läufer schlossen zu mir auf und überholten mich letztendlich. Aber nicht ohne Gegenwehr. So lieferte ich mir ab Kilometer 5 mit Raimund Krzywik vom Team Naheland Bad Kreuznach ein Kopf an Kopfrennen bei dem er sich an einer Steigung im Wald, bei Kilometer 7 an die Spitze setzte und die Führungsarbeit übernahm. Ich blieb dran und nahm seinen Schritt auf.  So liefen wir bis Kilometer 9 hintereinander durch den Wald, bis ich zum Angriff blies.



Als wir Kilometer neun passierten war für mich klar, das ich angreifen musste, denn sonst würde es vor dem Ziel  eine Sprintentscheidung zwischen uns geben. Also erhöhte ich meine Schrittfrequenz und zog mit schnellen, kraftvollen Schritten an ihm vorbei.  Als ich vom Wald kommend auf die Horner Hauptstraße abbog, musste ich das Tempo noch einige hundert Meter hoch halten und konnte so meinen erkämpften Vorsprung über die Ziellinie retten. So kam ich am ende als gesamt 13. in Horn an. In der AK belegte ich den 4. Platz mit einer Gesamtzeit von 00:38:25.18, was auf der anspruchsvollen Laufstrecke in Horn schon eine recht gute Leistung darstellt.

10. Thomas Wendling 00:37:10.57
13. Sven Steffens 00:38:25.18
17. Holger Michels 00:39:29.56
21. Fred Lettau 00:40:59.34
24. Christian Sieben 00:42:29.26
36. Margit Klockner 00:42:59.80
93. Linda Kemmer 00:53:10.99

ERGEBNISLISTE 10km Honiglauf Horn 2013

Der Sieg ging wie bereits zu erwarten war an einen Kenianer. Biwott Sammy war an diesem Tag der schnellste der 130 Teilnehmer des Horner Honig Lauf über die 10km. Der Läufer des Team TaquitoscantinayBar Koble  gewann das Rennen vor seinen Teamkollegen in einer Zeit von 00:30:30. Bester nicht Kenianer war an diesem Tag Christian Rötsch der in einer Zeit von 00:35:13 auf den dritten Platz lief.



Eine gelungene Generalprobe für die Tri-Friends, der Grundstein für das Rennen in Roth war gelegt und so ging es für uns nach einer kleinen Stärkung bei Kaffee und Kuchen am Ende wieder mit dem Rad zurück nach Kastellaun und der Challenge Roth entgegen.